Dem Glaszuschnitt schließt sich die Kantenbearbeitung an. Durch den Glaszuschnitt entsteht eine Glaskante, welche optisch nicht ansehnlich und zudem noch scharf ist. Eine unbearbeitete, ungeschliffene Glaskante wird daher nur da eingesetzt, wo keine Verletzungsgefahr besteht und diese nicht als optische Sichtkante verbaut wird. Das Schleifen der Kanten erfolgt durch automatische "Kantenschleifautomaten", welche durch Diamanten und Motoren an die Glaskante heranfahren und das Schleifbild ergeben (polieren).
Grundsätzlich gibt es bei der Bearbeitung der Glaskanten drei Bearbeitungsarten:
Welche Art der Bearbeitung verwendet wird, entscheidet in erste Linie der Verwendungszweck. Wo die Optik der Kante keine große Rolle spielt, wird die Kante gesäumt. Ansonsten wird eher auf geschliffene und polierte Kanten zurückgegriffen. Etwa bei Tischplatten, Spiegeln oder Glasvitrinen.
Bei all unseren Produkten erhalten Sie eine hochglanz polierte Glaskante - sozusagen die "High-End" Kante :).
Die günstigste und einfachste Variante ist die gesäumte Glaskante (Kurzzeichen: KGS). Dabei wird die Kante mit einem Schleifwerkzeug gebrochen oder gefräst, damit keine Schnittgefahr mehr besteht. Die Kanten sind jetzt nicht mehr scharf, aber die Bruchstellen sind noch deutlich spürbar.
Damit die Kanten glatter werden und schöner aussehen, ist zusätzliches Schleifen und justieren nötig. Dabei ist es zum einen möglich, die Ränder der Scheibe durch Maßschliff genau auf das benötigte Einbaumaß zu bringen. Diese Fertigungsart wird auch als maßgeschliffene Kante (Kurzzeichen: KMG) bezeichnet. Zum anderen kann auch die komplette Kantenfläche geschliffen werden. Diese Kantenbearbeitung wird auch als geschliffene oder feinjustierte Kante (Kurzzeichen: KGN) bezeichnet. Das Schleifen von Glaskanten hat noch einen weiteren Vorteil: Durch den Schleifvorgang wird das Bruchrisiko vermindert. Das ist vor allem dort wichtig, wo das Glas häufig mechanischen Kräften oder Wärmebelastungen, etwa durch Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Soll es noch edler und feiner werden, wird das Prinzip der polierten Kante (Kurzzeichen: KPO) angewandt. Durch dieses polieren bekommt die Kante einen feinen Glanz. Da wir mit unserem ESG Glas einen hohen Qualitätsstandard garantieren möchten, nuzten wir ausschließlich polierte Glaskanten.
Die Gläser werden nach dem Zuschnitt direkt geschliffen, um so eine Maßgenauigkeit gemäß Ihrer Bestellung zu erhalten. Im nächsten Schritt werden dann z.B. Steckdosenbohrungen oder Bohrungen für Halterungen gefräst. Das alles muss noch vor dem ESG Prozess geschehen. Ganz schön komplex, oder ?
Wie das im Detail abläuft erfahren Sie im nächsten Bericht!
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